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Die Proben für die Händel-Fest­spiele haben begonnen

Göttingen, 11. April 2024

Internationale Opernstars in Göttingen: Proben für die Händel-Festspiele haben begonnen

„Now in Göttingen working on something that I think it’s gonna be absolutely unique“, schreibt Festspieloper-Tenor Juan Sancho auf Facebook: „Bin jetzt in Göttingen – um an etwas zu arbeiten, das meiner Meinung nach völlig einzigartig ist!“ Bei Sopranistin Myrsini Margariti klingt das ganz ähnlich: „Bereit für ein neues Abenteuer! #Sarrasine“. Sarrasine, das ist die diesjährige Festspieloper der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen vom 9. bis zum 20. Mai. Ein neues Pasticcio aus einst verworfenen Werken Georg Friedrich Händels über eine Novelle von Honoré de Balzac. Eine Weltpremiere. Jetzt haben in Göttingen die Proben begonnen.

Der begnadete Bildhauer Sarrasine hat sich verliebt: in die Operndiva Zambinella. Und weiß nicht, dass der Papst Frauen auf den Opernbühnen des barocken Roms verboten hat. Begleitet wird Sarrasine dabei von Balzac höchstpersönlich und von der Opernsängerin Mme de Rochefide, die Sarrasine zu beeindrucken versucht. Die wird von Margariti gesungen, Sarrasine von Sancho. Beide sind dem Göttinger Publikum schon aus den vergangenen Jahren bekannt. Die ehrwürdige Rolle des jungen Honoré de Balzac übernimmt Bass-Bariton Sreten Manojlović – und die der Zambinella der venezolanische Ausnahme-Sopranist Samuel Mariño. Andere männliche Opernsänger, die in seiner Stimmlage singen, werden als Countertenöre bezeichnet, Mariño nicht. Er singt so hoch, weil er keinen Stimmbruch erlebt hat – ganz natürlich, glücklicherweise, anders als bei den Kastraten, die auf den römischen Barockbühnen standen.

Unter Leitung von Opernregisseur Laurence Dale und George Petrou, Musikalischer Leiter der Oper und Künstlerischer Leiter der Festspiele, proben die vier internationalen Stars jetzt mitten in Göttingen. In einem kleinen hübschen Saal mit hellen Fenstern in einem grünen Hinterhof. Unterstützt werden sie dabei von Schauspielerin Marina Lara Poltmann und den Schauspielern Florian Eppinger und Ronny Thalmeyer vom Deutschen Theater sowie von Sängerinnen und Sängern des Kammerchors der Georg-August-Universität. Zwei Kooperationen, die es in dieser Form in diesem Jahr zum ersten Mal gibt.

Die prächtigen Opernkostüme müssen dieses Jahr gleich zwei Epochen charakterisieren: Balzacs Paris zu Zeiten der Romantik und das barocke Rom, in dem wenige Jahrzehnte zuvor auch Händel noch gearbeitet hatte. Teile der Kostüme treffen schon seit Wochen im Göttinger Festspielbüro ein. Jetzt ist auch Bühnen- und Kostümbildnerin Giorgina Germanou mit Schneiderinnen und Schneidern, Ausstatterin und Maskenbildner zu den Anproben aus Griechenland nach Göttingen gekommen. Das FestspielOrchester wird Ende April in der Stadt erwartet.

Auch die Stadt selbst probt schon fleißig für die Festspiele. Der diesjährige Tageblatt-Chor, für den sich Menschen aus ganz Göttingen bewerben konnten, hat sich schon zum zweiten Mal im Gemeindesaal der St. Jacobi-Kirche getroffen um unter Leitung von Michael Krause Auszüge aus dem Festspieloratorium Israel in Egypt (HWV 54) einzustudieren. Ein dritter Termin folgt, dann ist schon Generalprobe und am 21. April Aufführung beim Sing Along-Gottesdienst in der St. Jacobi-Kirche. Es spielt das Jugend-Sinfonie-Orchester Göttingen, dirigiert von Klaas Stok, dem Leiter des NDR Vokalensembles.

Und schließlich probt auch das Festival schon einmal Festival, bevor es dann richtig losgeht im Mai: Beim Auftaktkonzert Deborah (HWV 51) diesen Samstag, 13. April. Die NDR Radiophilharmonie und der ehemalige Künstlerische Leiter der Festspiele Nicholas McGegan sind in Göttingen zu Gast. Außerdem das Collegium Vocale Hannover und die Capella St. Crucis. Die Stiftung Internationale Händel-Festspiele Göttingen feiert mit dem Konzert ihr 20. Jubiläum. Karten und Informationen zu Deborah, der Festspieloper Sarrasine und allen anderen Veranstaltungen gibt es auf www.haendel-festspiele.de.